Scuba // Claustrophobia

Paul Rose aka Scuba macht sich auf seinem nunmehr vierten Album einmal mehr auf, die Weiten elektronischer Musik zwischen allen Polen zu erkunden. Bezüge zu Dubstep, Techno oder House mögen zwar immer erkennbar sein, die Stücke gehen aber doch so sehr über solche Grenzen hinaus, dass manch einer vielleicht von Post-Electro oder Prog-Electro reden wollte. Andererseits steht “Claustrophobia” dennoch in klarer Verbindung zu Rose, seiner Zeit im Berliner Berghain und eben seinem bisherigen Schaffen, das sich schon lange keiner klaren Schublade mehr zuordnen lässt.

Wenn man “Claustrophobia” etwas vorwerfen könnte, dann, dass es durchaus zerfasert wirken kann, dass es eine Zeit braucht, bis es “Klick” macht und sich der kontinuierliche Sog ergibt. Selbst einzelne Stücke wirken zum Teil eher wirr und kleinteilig, und es erfordert Aufmerksamkeit, dieser scheinbaren Unordnung zu folgen.

Andererseits aber, wenn der sprichwörtliche Groschen gefallen ist, gelingt es leicht, sich voll und ganz den Scuba’schen Klangwelten zu ergeben. Vom pulsierenden, reinen Rhythmus der Eröffnung “Levitation” über das clubtaugliche, vorab schon veröffentlichte “Why You Feel So Low” bis hin zum pulsierend mitreißenden “Black On Black” bleibt man dem Album ergeben. Ob es das hypnotische Duo “Television” und “Drift” oder das düster pumpende “PCP” sind, die Tracks schließen sich harmonisch aneinander an und es ergibt sich eine kontinuierliche Reise.

Im Verlauf der Platte wird klar, dass es Scuba hier offenbar darum geht, dass die Hörenden sich in seiner Platte komplett verlieren. Allerdings steht im Zentrum die Stimmung, die Atmosphäre. Der Selbstverlust soll also, so scheint es, nicht über die Ekstase der körperlichen Verausgabung erfolgen, im Gegenteil soll sie in den Klang hinein geschehen. Der Hörer soll ganz in den Tracks, in den Klangkosmen verschwinden, beziehungsweise, um das Bild auf den Kopf zu stellen, von ihnen ganz durchdrungen werden.

Wie bereits angemerkt, es braucht Aufmerksamkeit, um die Platte so zu erleben, da sie doch eine gewisse Kleinteiligkeit aufweist, die abweisend wirken mag. Lässt man sich aber ganz auf “Claustrophobia” ein, hat Scuba auf jeden Fall gewonnen.

Scuba – Personality

Paul Roses drittes Album („Personality“) als Scuba ist eine seltsame Angelegenheit. Man könnte ihn und die Platte dafür preisen, wie sie die Vielfalt elektronischer Musik in ein Album gießen, wie hier House, Rave, Trance, Dubstep, Minimal und Synth-Pop auf eine große ganzheitliche Reise durch die Gefilde des Electro einladen. Allerdings ließe sich auch berechtigt die Beschwerde anbringen, dass Rose hier elf vollkommen herkömmliche Tracks schustert und sie zu einem Album zusammensetzt. Am Ende sollte der zweite Eindruck überwiegen. Die elf Stücke auf „Personality“ sind alle ziemlich gut, (fast) alle irgendwie schon mal gehört, alle einfach nur Electro. Sie könnten in ihren Grundcharakteristiken von sonst einem (potentiell längst vergessenen) Electro-Musiker stammen, und sie bilden vor allem in keinster Weise ein Album, sondern höchstens eine Club-Compilation. „Personality“ ist also all das nicht, was den Vorgänger „Triangulation“ auszeichnete. Damit wäre es eigentlich an der Zeit, mit dem Meckern aufzuhören – denn wie gesagt, Scubas Tracks überzeugen im Prinzip auch hier – doch wieso hier Stücke wie Remixe für New Order und Whigfield klingen müssen, und zwischendurch auch noch Assoziationen an Coldplay aufkommen … ach, egal. Weiterlesen „Scuba – Personality“

Scuba – DJ Kicks

Schreibt man von Scuba, schwingt eines immer mit. Paul Rose – so sein bürgerlicher Name – ist der Link zwischen den Bässen Berlins und denen Londons, zwischen Techno und Garage. Entsprechend gestaltet sich auch sein Beitrag zu !K7s DJ-Kicks-Reihe. Für ihn ist an diesem seinem Mix wichtig, dass er ihn lose dem Stil seiner DJ-Sets zum Abschluss der Sub:Stance-Nächte im Berliner Berghain angeglichen hat. Entscheidend dabei sei, dass die Stücke unmerklich langsamer werden und sich so ein ganz eigener Flow im Mix einstellt. Die Ästhetik der Scuba’schen DJ Kicks ähnelt durchaus seiner Sub:Stance-Compilation und Erinnerungen werden zudem geweckt an die diesjährige Rück- und Vorschau-Compilation seines Labels Hotflush. Weiterlesen „Scuba – DJ Kicks“

Scuba – Triangulation

War 2010 eigentlich ein gutes Jahr für elektronische Musik? Gab es Überalben aus Dubstep, aus Techno, aus Rave? Caribou und Pantha Du Prince werden wohl – zurecht oder auch nicht – von den meisten als zentrale Alben des Jahres angeführt werden. Am spannendsten ist aber dies Jahr sicherlich – weiterhin und insbesondere – zu beobachten, wie das Wechselspiel, die Kollision von Dubstep mit Minimal Techno weitergegangen ist. Während Modeselektors „Modeselektion“, Apparats „DJ Kicks“ und Alben von Shed oder Marcel Dettmann hier durchaus Aufschluss geben, gehört sicherlich Scubas „Triangulation“ zu den Höhepunkten dieser Wechselwirkung. Weiterlesen „Scuba – Triangulation“

Various mixed by SCUBA – SUB:STANCE

Wenn das Berghain Dubstep nach Berlin verpflanzt, ist es nur naheliegend, dass Ostgut Ton einen Mix zur Party veröffentlicht. Veranstaltung und Veröffentlichung laufen unter dem Titel SUB:STANCE und Paul Rose aka Scuba als Mitveranstalter zeichnet im Jahr 2010 auch für den zughörigen Mix verantwortlich, macht so SUB:STANCE auch für Nicht-Berliner erlebbar. Weiterlesen „Various mixed by SCUBA – SUB:STANCE“