DKultur, die elfte

Beginnen wir mit der veralteten Empfehlung des Dradios bezüglich Dieter Hildebrandt. Seien die
„Nie wieder 80 – das Beste vom Meisten“ Termine auch noch so vorbei, gibt es auf Hildebrandts Homepage genug Auftritte im Laufe des Jahres zu finden, auf denen die Einmaligkeit des inzwischen auch schon 80,25 Jahre alten Kabarettisten erlebt werden kann.

Eine weitere Wiederentdeckung des Dradio-Programms der letzten Tage war Rüdiger Safranskis Text über Augustinus. Der Podcast ist (noch) über die Dradio-Seiten verfügbar, … denke ich.

Ebenso interessant klang die Vorstellung Karl Hans Jahnkes. Einem „Weltraumfantasten“, dessen Bilder zur Zeit in Peenemünde ausgestellt werden.

Nahezu erstaunt hat vorher die Empfehlung von Ulrich Peltzers Roman „Teil der Lösung“. Es klang nach einer unerquicklichen Vermengung von Thriller und Liebesgeschichte, die aber durch Peltzers Talent nicht nur verträglich sondern hochgradig empfehlenswert sei, laut Helmut Böttiger. Eine Leseprobe bietet Perlentaucher.

Musikalisch drängte sich die Interpretation des Ensembles Aventure einer niederländischen Handschrift auf.  „Adieu, Naturlic Leven Mijn“ heißt die CD, die Anfang des Monats erschien. Näher als diese alte Musik, liegen da der Sampler „Studio One Roots Vol. 3“ mit Roots-Reggae der 70er und Eilen Jewells „Letters from Sinners & Strangers“. Letzteres Folk, der sich in der Nähe von Norah Jones wohlfühlt.

Am meisten begeistert hat jedoch die Paul Robesons „On My Journey“ – seine „independent recordings“. Wohnzimmeraufnahmen sozusagen. Die Reise im Titel lässt sich wohl als die Phase seiner „Verfolgung“ in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts auffassen. Nicht nur sein unbeschreiblicher Bass, nein auch die Färbung der Aufnahmen ist einfach beeindruckend.

Was ich jedoch von Katherine Richardsons und Stefan Rahmstorfs „Wie bedroht sind die Ozeane?“ halten soll, weiß ich nicht wirklich. Die Rezension klang, als würden … ach bildet euch selber eine Meinung.

Befristung wissenschaftlicher Arbeitsverhältnisse

Erstaunlich. Klammheimlich und wenig sprechend verkündet das Bundesministerium für Bildung und Forschung eine „Bessere Karriereplanung für junge Forscherinnen und Forscher“. Schon im Juli erklärte Staatssekretär Andreas Storm im Interview mit Campus & Karriere (Deutschlandfunk), es werde einen dementsprechenden Vorstoß geben.

Das war jetzt die positive Information, jetzt aber zur Kritik an der Pressemitteilung. Auch wenn Mrs. Annette (a nette?) Schavan da gestern wohl sehr stolz die Änderung verkündete, suggeriert die PM doch, dass sie sich noch nicht so sicher ist, was bei diesem „Vorstoß“ am Ende herauskommt. Denn gesagt wird verdammt wenig, in übermäßig viel Text. OK, es ist Politik, aber trotzdem. Also, wir erfahren zumindest:

Das sogenannte Wissenschaftszeitvertragsgesetz soll es jungen Wissenschafttreibenden ermöglichen, auch nach der Qualifikationsphase in befristeten Verträgen weiterbeschäftigt werden zu können; solange diese vornehmlich aus Drittmitteln finanziert werden.

Und dafür braucht es ein eigenes Gesetz mit einem vierteiligem Namen? Aber gut, zumindest kann Jörg Dräger dann seine Ideen zur Strukturreform der Hamburger Hochschulen umsetzen, die zu einem nicht geringen Teil auf befristeten Stellen basieren. Wenn ich mich richtig erinnere.