The Matthew Herbert Big Band – There’s Me And There’s You

Musiker mit Botschaft und Mission: Bono – Jesus, Maria und Josef –, Bob Geldof – Heilig’s Blechle –, Thom Yorke – warum nur? – und natürlich Matthew Herbert und seine Alter Egos. Anders als unter dem Moniker Radio Boy verbindet Herberts zweites Big-Band-Swing-Album die politische, die zeitkritische Komponente mit einem ungeheuren Wohlklang. Rund um den zentralen Begriff der Macht – bzw. deren Missbrauch – schustert Herbert mit seiner Matthew Herbert Big Band auf „There’s Me And There’s You“ einerseits eine schwerverdauliche, bedeutungsschwangere Kunstkacke und andererseits ein überzeugendes, swingendes, seelenvolles und beschwingendes Pop-Album. Musikalisch steht alles irgendwo zwischen triphoppigem Dancefloorjazz der Marken Moloko, Herbert und Portishead und dem klassischen Swing (vor allem dem der zweiten Generation), der nicht nur mit Bennie Goodman oder Count Basie und später dann dem Rat Pack um Frank Sinatra, Dean Martin und Sammy Davis Jr. verbunden wird, sondern ebenso den Klang der Bernstein’schen West Side Story geprägt hat. Doch alles ist immer durchdrungen von Herberts Sample- und Field-Recording-Ideen, die hier eben der Betrachtung von Macht und Machtmissbrauch dienen, von Politik, Ökonomie und Religion, von Markt und Medien. Weiterlesen „The Matthew Herbert Big Band – There’s Me And There’s You“